Konzert-Lesung zum Thema "Neuland"
„Die Tränen, die auf die Tasten fallen sollten, haben Deinen Brief benetzt.“
So schreibt Frédéric Chopin an seinen Freund Jan Matuszynski nach Polen. Und er fährt fort: „Ich hatte solche Sehnsucht nach Deiner Handschrift....!“ In seinen Polonaisen und Nocturnes drückt Chopin seine Sehnsucht nach der Heimat aus, die er verließ,um sich auf Konzertreise zu begeben, dann aber, bedingt durch die politischen Verhältnisse in Polen, nicht mehr in sein Heimatland zurückkehrte. Die Emigranten, die in Buenos Aires strandeten, erfanden den Tango, Lebenssehnsucht und Melancholie; Heinrich Heine dichtete aus seiner „Matratzengruft“ in Paris sein „Deutschland – Ein Wintermärchen“; Alma Mahler-Werfel ging mit Franz Werfel ins Exil; Sergej Rachmaninow verließ Russland und kehrte nie wieder zurück, im Unterschied zu Sergej Prokofjew, der es in der Fremde nicht mehr aushielt, ins Russland Stalins zurückkehrte. Thomas Mann schrieb im Exil in Kalifornien: „Wo ich bin ist Deutschland!“ Was meinte er?
Sie alle verband die Sehsucht nach dem „Zuhause“, das sie freiwillig oder gezwungen, verließen, trotz aller neuen Lebensperspektive.
Prof. Dr. Ute Büchter-Römer: Konzept und Rezitation
Nadja Bulatovic: Klavier
In Kooperation mit dem Förderverein Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e. V..