Über das Universum mit Sibylle Anderl
Bis zur kopernikanischen Wende im 17. Jahrhundert ging man ja davon aus, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist. Und der Mensch als vermeintliche Krone der Schöpfung etwas ganz Besonderes. Die Aufklärung mit ihren Mitteln der Vernunft und der Naturwissenschaften belehrte eines Besseren. Und heute ist klar, dass es im Universum jede Menge Exoplaneten gibt, auf denen ebenfalls Leben möglich ist. Heißt: Wir Menschen sind Vieles, aber nicht einzigartig. Das ändert natürlich den Blick auf die Anthropologie, also auf die Frage, was den Menschen ausmacht. Wer und was sind wir im Angesicht des Universums?
Der Blick in die Sterne bestätigt grundsätzlich eine zentrale Erkenntnis seit der Antike: Wir wissen, dass wir nicht wissen. Andererseits wissen wir dafür, dass wir nicht hinreisen können, dank der Astrophysik doch so einiges übers Universum. Zum Beispiel von schwarzen Löchern, von dunkler Materie und eben von Exoplaneten. Solche Erkenntnisse werden zumeist mit Instrumenten, mit Beobachtung, Datensammeln und über Modelle gewonnen, sie drücken nicht zuletzt auch Wahrscheinlichkeiten aus. Was genau macht Wissen aus – und was ändert der Blick ins Universum an unserer Idee vom Wissen?
Wie wir ins Universum schauen, das hat natürlich immer auch mit ge-sellschaftlichen Gegebenheiten zu tun – und umgekehrt hat dieser Blick meist auch gesellschaftliche Konsequenzen. Im Universum findet sich – mal wieder – der Wunsch nach Rettung.
Die Philosophin Sibylle Anderl und Moderator Jürgen Wiebicke laden ein zu einem Austausch über das Universum.