Jüdische Metzger und Viehhändler in Siegburg

Jüdische Metzger und Viehhändler in Siegburg

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Jüdische Metzger und Viehhändler in Siegburg
Siegburger Museumsgespräch

Merianstich Siegburg (Ausschnitt)© Stadtmuseum Siegburg

Aufgrund der seit dem Mittelalter für Juden geltenden Beschränkungen in ihrer Berufswahl (u. a. das Verbot des Landbesitzes) sind im ländlich geprägten Raum bestimmte Berufe in der jüdischen Bevölkerung überdurchschnittlich stark vertreten, so die des Viehhändlers und des Metzgers. Die Viehhändler traten als Zwischenhändler auf, kauften Bauern Jung- und Schlachtvieh ab und verkauften es an andere Bauern und Schlachter weiter. Außerdem durften sie schächten, d.h. gemäß der rituellen Vorschriften ihrer Religion schlachten, wodurch sich auch der bei Juden häufig vertretene Beruf des Metzgers erklärt. Die Ausübung dieses Handwerks musste ihnen auf Grund ihrer besonderen rituellen Speisegesetze gestattet werden, obwohl sie sonst weitgehend vom Handwerk ausgeschlossen wurden. Bis 1850 galten in Preußen die Berufsverbote, aber auch danach blieben die Juden meist ihrem traditionell überlieferten Berufsspektrum treu. So gibt es auch in Siegburg bis ins frühe 20. Jh. hinein eine überdurchschnittlich große Anzahl an jüdischen Viehhändlern und Metzgern.

Der Vortrag möchte sich nach einer kurzen allgemeinen Einführung in das Thema auf die Spuren ehemals in Siegburg lebender Jüdinnen und Juden begeben, die hier als Viehhändler oder Metzger ihr Auskommen fanden. U.a. wird die Geschichte der Metzgerfamilien Cohn, Marcus, Oswald oder Linz Thema sein.

Das Foto zeigt die Familie Marcus vor ihrer Metzgerei in der Kaiserstraße, 1930er-Jahre (aus Privatbesitz).

Referentin: Dr. Claudia Maria Arndt, Archiv und Gedenkstätte Rhein-Sieg-Kreis






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Veranstaltungsort

Markt 46
53721 Siegburg

+49 2241 102-7410