Originelle Epigonen
Sei ein Originalgenie, folge deiner Subjektivität frei und rücksichtslos: So lautete der Anspruch an den Künstler seit Ende des 18. Jahrhunderts, als sich die bürgerliche Gesellschaft zu emanzipieren begann. Noch heute wirkt dieser radikale Anspruch nach - in der Kunst, der Kreativwirtschaft und selbst im Urheberrecht.
Es gab auch Gegenbewegungen, Kritik an „genialem“ Unsinn und die Einsicht, dass niemand aus dem Nichts schöpfen kann: Alle Künstler sind auch Nachfolger, bedienen sich vorhandener Stoffe und Themen. Am Ende sind sie vielleicht paradoxerweise originelle Epigonen.
Dem möchte die philosophische Runde, moderiert von Rüdiger Kaun, nachgehen. Nach einem einführenden Statement von Jürgen Röhrig gibt es eine offene Diskussion.